Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Anne Vaupel-Meier und ich darf Sie heute als Mitarbeiterin des Grenzmuseums Schifflersgrund herzlich in der Hessenhalle zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Fluchtgegenstände – Eine Brücke zwischen der alten und neuen Heimat“ vom Familienzentrum Bad Sooden-Allendorf begrüßen.
Mit Rücksicht auf die Redner*innenliste, möchte ich dabei auf eine ausschweifende Rede verzichten, gerne aber drei persönliche Worte an die hier Anwesenden richten.
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieses besonderen Ausstellungsprojektes,
Ich freue mich, dass Sie heute hier sind und heiße Sie im Namen des Grenzmuseums Schifflersgrund herzlich Willkommen!
Ihnen gilt heute unser aller größter Dank! Danke dafür, dass Sie den Mut aufgebracht haben, ihre Geschichte zu erzählen und dass sie damit das Thema Flucht und Vertreibung für Menschen wie mich, die weder Gewalt noch Diktatur erfahren mussten, begreifbar machen. Ich freu mich sehr, dass wir Ihre bewegenden Geschichten hier für ein paar Monate beherbergen dürfen und dass dadurch auch die Besucherinnen und Besucher unserer Gedenkstätte an diesen Geschichten teilhaben können. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen und wünsche Ihnen für ihren weiteren Lebensweg viel Erfolg, Glück und vor allem viele gute und verlässliche Wegbegleiter.
Liebes Team vom Familienzentrum Bad Sooden-Allendorf,
herzlichen Glückwunsch zu dieser gelungenen und bewegenden Ausstellung, die von einer großen Sensibilität und gestalterischer Kompetenz zeugt und zugleich von eurem großen persönlichen Engagement. Vielen Dank dafür, dass ihr diesen 19 Geschichten einen so wirkungsvollen und würdevollen Rahmen gegeben habt. Und vielen Dank, dass ihr diesen Ort hier für eure Ausstellungspremiere ausgewählt habt. Diese Kooperation hat für uns eine ganz besondere Bedeutung.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um hier auch einmal zu betonen, wie wichtig eure Arbeit im Familienzentrum ist. Wer gestern bei der internen Veranstaltung anwesend war, der konnte das sehen und spüren. Ich haltet
den Menschen in Bad-Sooden Allendorf – und darüber hinaus – die Türen auf. Ihr heißt gestrandete, soeben angekommene und suchende Menschen Willkommen und stellt euch als Partnerinnen und Partner verlässlich an ihre Seite. Das ist gelebte Integration und ich wünsche euch für diese wichtige Arbeit viel Kraft und viel Unterstützung – ideelle, personelle und auch (und insbesondere) finanzielle!
Sehr geehrte anwesende Politikerinnen und Politiker,
vielen Dank, dass Sie heute hier sind. Mit Ihrer Anwesenheit zeigen Sie, dass Flucht etwas ist, das Aufmerksamkeit verdient und zwar nicht nur eine zivilgesellschaftliche, sondern eben auch eine politische Aufmerksamkeit. Sie arbeiten dort, wo Fluchtursachen strukturell bekämpft werden können, wo Lösungen für gesellschaftliche Probleme gefunden werden, wo Flüchtlingshilfe organisiert und Integration geplant wird. Für diese Ursachenbekämpfung und Lösungssuche wünsche ich Ihnen unendlich viel Kraft und Energie. Seien Sie sich dabei auch der Unterstützung durch die vielen gesellschaftlichen Netzwerke und Akteure vor Ort bewusst – und bedenken Sie wiederum auch diese mit der notwendigen Aufmerksamkeit – im ideellen, aber auch im finanziellen Sinne. Institutionen wie das Familienzentrum sind unverzichtbare Partner bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Sie sind die freundlichen Gesichter vor Ort. Sie sind die, mit den offenen Armen und Ohren. Sie sind immer zur Stelle. Sie leisten Ersthilfe, zeigen Herz und übernehmen Verantwortung. Tag für Tag. Das sollte unser aller Anerkennung und Aufmerksamkeit verdienen.
Mit diesen Worten möchte ich das Rednerpult wieder in die Hände von Bettina Schäfer geben. Ich wünsche uns allen hier und heute eine anregende gemeinsame Zeit und bedanke mich bei Ihnen für Ihre Anwesenheit und Aufmerksamkeit.
Anne Vaupel-Meier
Kulturwissenschaftlerin, MA Grenzmuseum Schifflersgrund